Marburger Konzentrationstraining

 

Das Marburger Konzentrationstraining wurde vor mehr als 20 Jahren von dem Schulpsychologen Dr. Dieter Krowatschek entwickelt und 1994 zum ersten Mal veröffentlicht. Seitdem ist wird es von vielen Therapeuten und Lehrern angewendet. Tausende von Kindern und Jugendlichen konnten bisher davon profitieren:

Nach Dr. Krowatschek profitieren von einem Konzentrationstraining die Kinder, die

  • sich leicht ablenken lassen
  • noch nicht selbständig arbeiten können
  • sich wenig zutrauen
  • sehr viel Zuwendung brauchen
  • ein Defizit in einem oder mehreren Bereichen haben (Wahrnehmung, Sprache, Konzentration, Motorik, Leistungsmotivation)
  • Anzeichen einer Aufmerksamkeitsstörung (ADHS) haben
  • schlecht mit Misserfolg umgehen können
  • schulmüde sind

Kinder, die Probleme mit der Aufmerksamkeit zeigen, entwickeln meist auch Schulprobleme. Leistungsprobleme führen oft zu Verhaltensauffälligkeiten wie Aggressivität oder auch psychischen Störungen oder Ängsten. So kann sich eine Aufmerksamkeitsstörung auf das ganze Leben des Kindes negativ auswirken.

Viele Eltern versuchen, ihrem Kind zu helfen, stoßen dabei aber über kurz oder lang an ihre Grenzen. Probleme beim Erledigen der Hausaufgaben beeinträchtigen dann die Eltern-Kind-Beziehung und gefährden den Familienfrieden.

Ziele des Marburger Konzentrationstrainings für Schulkinder:

  • Reflexiver Arbeitsstil statt impulsivem Vorgehen
  • Selbständigkeit
  • Vernünftiger Umgang mit Fehlern
  • Verbesserung der Leistungsbereitschaft
  • Zutrauen in eigenes Können
  • Stärkung der Eltern
  • Verbesserung der Eltern-Kind-Interaktion

In den Trainingsstunden üben die Kinder, wie sie planvoll und systematisch die ihnen gestellten Aufgaben bewältigen können. Zugleich wird impulsivem Handeln entgegengewirkt. Kinder, die zu langsam sind, trainieren, zügiger zu arbeiten.
Durch das Beispiel des Trainers lernen die Kinder, das Fehler keinen Weltuntergang bedeuten, sondern wie sie ihn wieder ausbügeln können. So wird die Motivation zur Leistung erhöht und die Anstrengungsbereitschaft gefördert.
Die Eltern werden unterstützt bei der Förderung ihrer Kinder. Oft bekommen sie ein neues Verständnis für die Problematik und können so besser helfen.

Trainingskomponenten

Das Training ist konzipiert als Gruppentraining für die Kinder. Sie lernen nicht nur vom Trainer sondern voneinander und miteinander. Da in der Gruppe die Möglichkeit einer Störung immer gegeben ist, lernen die Kinder somit auch unter erschwerten Bedingungen. Das kommt der Situation in der Schule nahe. Auch dort ist es nie absolut still.

Methoden des Marburger Programms

  • Das Training setzt an der Verbesserung der Aufmerksamkeitsstörung der Kinder an. Dies geschieht mit Hilfe der Methode der verbalen Selbstinstruktion, einer Technik aus der kognitiven Verhaltenstherapie.
  • Mit verschiedenen Übungen werden Feinmotorik, Wahrnehmung, Denk- und Merkfähigkeit sowie Lang- und Kurzzeitgedächtnis trainiert.
  • Durch das Gruppensetting und besonders in den Spielen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten der Interaktion und der Einübung der Regeln.
  • Die Trainerinnen oder Trainer verwenden im Umgang mit den Kindern verschiedene Techniken aus der Verhaltensmodifikation.

Stundenverlauf der Gruppenstunden (4 bis 8 Kinder)

Start mit einem Spiel
Entspannungsphase
Arbeitsphase
Kimspiele
Freie Spiele
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